Von Elblag -> Bodø 17.05.2023 bis 18.07.2023

 In Elblag nehmen wir an einer Bootsfahrt auf dem Elblag-Kanal (Oberländischer Kanal), der 1844-1860 zum Getreidetransport erbaut wurde, teil. Das Spezielle an diesem Kanal ist, dass die Höhendifferenzen nicht per Schleuse überwunden werden, sondern über sogenannte Rollberge: das Schiff fährt auf eine Art Eisenbahnwagen drauf und wird dann mittels Wasserkraft-Seilwinde (Wasserräder) eine Rampe hochgezogen/heruntergelassen. Die Fahrt geht auch durch einen See, der an seiner tiefsten Stelle 1.5m tief ist und an dem sich viele Seeadler niedergelassen haben. Da dem See zu viele Nährstoffe zugeführt werden, ist das Pflanzenwachstum zu stark, und bei deren Verwesung entsteht viel Methan-Gas. Dies hat zur Folge, dass wir sehr viele verendete Fische sehen; im Winter, wenn der See zufriert, bilden sich unter dem Eis Gasblasen, die sich beim Entweichen selbst entzünden können.
Nachdem wir auch das schöne Elblag erkundet haben, kurbeln wir weiter nach Danzig, unserer letzten Stadt in Polen. Auch diese wunderschöne Stadt besuchen wir ausgiebig, bevor es mit den Polferrys nach Nynäshamn, südlich von Stockholm, geht. Bei bestem Wetter laufen wir in Schweden ein und verbringen die erste Nacht auf dem Campingplatz der kleinen Hafenstadt. Auf dem Veloweg sind es ca. 80km bis nach Stockholm, wo wir uns erneut auf einem „First-Camp“ Campingplatz wiederfinden und wegen einer Softwarepanne die erste Nacht „geschenkt“ (320 Sek = ca. 27€) erhalten. Auf unserer Suche nach Ersatzteilen klappern wir einen ganzen Tag lang viele Velo- und Outdoorläden ab. Wir sind erstaunt, wie bescheiden jeweils die Sortimente, verglichen mit der Schweiz und Deutschland, ausfallen. So erstaunt es kaum, dass wir weder gute Ersatzreifen (Schwalbe Marathon), noch Pfannengriff, noch gute Thermoskanne finden können.
Am 26.05.2023 geht es auf Nebenstrassen los in Richtung Uppsala. Von da an folgen wir dem Cykelsp
året, dem Ostseeküstenradweg, bis Sundsvall. Von der Küste sieht man allerdings sehr wenig, weil einem meist ein Streifen Wald in die Quere kommt. Auf dem Weg nach Nord-West-Schweden bricht Katjas Rahmen an der bereits geschweissten Stelle abermals. Diesmal sieht es jedoch ganz übel aus. Das Unterrohr ist fast ringsum gerissen. - Mitten im Nirgendwo ist guter Rat teuer. Wir fragen beim nächsten Haus, ob ev. jemand bekannt wäre, der uns weiterhelfen könne. Der Gefragte ist gelernter Schmied und erst letztes Jahr mit seiner Familie nach Schweden ausgewandert. Jan kann uns nicht helfen und holt seinen Nachbarn. Gunnar will es mit seinen Mitteln, eher für gröbere Arbeiten ausgelegt, versuchen und schweisst den Rahmen wieder zusammen. Wieder einmal Glück gehabt; wir sind gespannt, wie lange diese Schweissung hält.
Ab Strömsund bis Vilhelmina fahren wir den „Vildmarksvägen“ und geniessen die nordische Bilderbuchlandschaft.
Auf dem „Inlandsvägen“ (E45) geht es via der Sami-Hauptstadt von Schweden, Jokkmokk, zur finnischen Grenze. Das kurze Stück Finnland (unser achtzehntes Land auf unserer Reise) ist schnell abgehakt, und schon sind wir in Norwegen. Das Nordkap scheint zum Greifen nah; doch es fehlen immer noch knapp 500 km. Sollen wir wirklich hochfahren? Sollen wir es den hunderten anderer Touristen gleichtun? Ja! Wenn wir schon so weit nördlich sind, machen wir es auch. Was uns noch ein wenig davon abhält, sind die 140 km Stichstrasse (hin und zurück die gleiche Strecke) und der 6870 m lange und mit 200 Höhenmetern relativ steile und schmale Nordkaptunnel.
Bei unserer Ankunft am Nordkap (Radfahrer bezahlen keinen Eintritt) trauen wir unseren Augen kaum: trotz dichtem Nebel sehen wir nur Touristen; hunderte! Per Wohnmobil, Unimog, Schiff, Fahrrad, Reisebus, Motorrad, Traktor, Rollbrett, zu Fuss… sind sie angereist. Nach einer kalten windigen Nacht sehen wir neben vorbeiziehenden Nebelschwaden auch noch die karge, raue Umgebung. So schön!
„Jetzt kann es wieder südwärts gehen!“. Gesagt, getan. Wir wollen dem „Eurovelo1“ -Radweg folgen.  Den Nordkaptunnel durchfahren wir diesmal zwischen 04:30-05:15. Dies zahlt sich aus. Um diese Zeit sind wir fast die Einzigen im Tunnel.
Via Alta, Troms
ø, den Inseln Kvaløya, Senja und den Inselgruppen Vesterålen und Lofoten erreichen wir Bodø. Zu unserer Freude sind sämtliche Fährpassagen für Radler und Fussgänger kostenlos.

 

Abwärtsfahrendes Schiff auf Rollwagen. Mitten im Kanal ist die Seilumlenkung, an der die Schiffe vorbeifahren müssen

Was uns in Polen sehr beeindruckt: Der sonntägliche Besucherstrom zu den Kirchen. Hier: Kirche von Elblag werktags  :-)

Der Bahnhof von Danzig wird restauriert und ist nicht zugänglich

Der Frühling lockt nicht nur Danziger auf die Strassen

Ein weiteres Wahrzeichen wird restauriert: der Kran-Turm schimmert grünlich verkleidet hervor

Diese Fähre hat uns nach Schweden gebracht

Mitten in Stockholm

Wer hat den längsten Hals im ganzen Land?

Frühlingshafter Park mit Schloss in der alten Universitätsstadt Uppsala

Huminsäure haltige Wasser fliessen mit vereinten Kräften dem Meer  entgegen

Camping ist zwar fast überall erlaubt, jedoch nur bedingt möglich. Die Übernachtungsplatzsuche gestaltet sich in Schweden viel schwieriger als gedacht

Der ausgewanderte deutsche Zahnarzt pendelt mit seinem windschlüpfrigen Velo täglich 60km je Weg. Für die 120km braucht er mit elektrischer Unterstützung ca. 2 Stunden

Bei Sörforsa

Bei Älvsta betreibt ein ausgewanderter Walliser einen schönen und gepflegten Campingplatz

In Mellanfjärden hätten wir gerne eingekauft; der Laden war jedoch geschlossen

Werbung die anspricht. Man muss allerdings wissen: Glass = Eis

Sundsvall Zentrum

Erneutes Schweissen von Katjas Velorahmen. Die beiden in gelb tun nur so, als hätten sie was geleistet.

Bei Hammar

Wir treffen Thomas aus Bayern, der in 7 Wochen Urlaub zum Nordkap radelt.

In schwedischen Wäldern wird nur noch mit dem Harvester (googeln) geerntet

So sieht es nach der Ernte aus

Rastplatz am Vildmarksvägen

Auf dem Weg zum Hällingsåfallet Wasserfall: ein junger Elch.

Keine 200m weiter hinter der nächsten Kuppe: Hirschkühe in der Garderobe, beim Wechsel von Winter- auf Sommerkleid.

Schlucht nach dem Hällingsåfallet

Hällingsåfallet

Blick zum Blåsjön See

Zufluss zum Blåsjön See

Auf dem Weg zum Stekkenjokk auf ca 900m ü.M

Auch dort oben: Grenze zwischen den Provinzen Jämtland und Lappland

Auf dem Stekkenjokk

Ob dies der Vor-Vor- Vorgänger der Volvo Pneulader ist?

Beim Fiskonfallet

Oft besteht das Zentrum des Dorfes aus Laden, Post und Tankstelle 


Trappstegsforsen

Das bruchgefährdete Alu Teil des Pfannengriffs wird durch Birkenholz ersetzt (weil kein besseres Holz verfügbar ist)

Morgens um 03:12 Uhr

In Vilhelmina

Kleiner gross am "Ausrufen"

Schwitzen am Polarkreis mit Michael aus Düsseldorf

Im Sami-Museum in Jokkmokk

Auch in Jokkmokk

Die meditativen Seiten einer Radtour durch Schweden

Für eine Nacht ist ....

...dies unser Haus. Leider ist das Haus nicht mückenfrei.

In diesen Sümpfen gedeiht auch das Wollgras gut

Unser einziges Nachtlager in Finnland, um 23:08 Uhr

F
Schon wieder war ein guter "Werbe-Fritze" am Werk

Lappländisches Mobilehome

Der Antrieb des obigen Mobilehomes

Ohne Worte

Wir haben es geschafft. Mit uns aber hunderte auch.

Aus Deutschland hergetuckert

Auf der Nordkapinsel

Das deutsche Postrad ist sich grosse Lasten gewohnt. Hier mit einem Gesamtgewicht von 160kg

Eine sogenannte Windhose

Dieser Italiener wird wohl der erste Mensch sein, der das Nordkap auf einem Hochrad erreicht. Sizilien Nordkap in drei Monaten

In Norwegen finden sich leichter gute Zeltplätze

Bis heute, 18.07.2023, haben wir schon neun Elche gesehen

Diese Fähre fährt elektrisch

Tromsø

Strand von Bleik, Vesterålen

Austernfischer und Möwen

Auf dem markanten Felsen vor Bleik...

...gibt es eine grosse Papageientaucherkolonie, die per Schiff besucht werden kann: Puffin-Safari

Am Wegesrand vor Sortland

Picknick auf den Lofoten

In der Nähe von Valberg, Lofoten

Reiss den Schnabel bloss nicht zu weit auf! Junger Austernfischer

Letzter Übernachtungsplatz auf den Lofoten. ca. 25km vor Moskenes

Dieses Schild steht...

...bei diesem Platz.

 

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein Traum- Danke und weiterhin alles Gute

Anonym hat gesagt…

Hat mich sehr gefreut, Euch beide wiederholt zwischen Hofles und Namsos getroffen und von Eurer Reise erfahren zu haben. Meine ist morgen hier in Stjørdal morgen zu Ende. Euch wünsche ich noch viele spannende Kilometer, genug Luft im Reifen und Puste für den nächsten Hügel, der ganz sicher kommt.

Gute Fahrt
Markus

Anonym hat gesagt…

Sehr schöne und eindrückliche Fotos. Ich wünsche euch weiterhin eine gute Fahrt und passt gut auf euch auf! Seid lieb gegrüßt und umarmt.

Anonym hat gesagt…

Es ist so schön, von euch zu lesen! :) Spannend, was ihr alles so erlebt und wunderschöne Fotos.... Und ihr habt tatsächlich jemanden getroffen mit mehr Gepäck als ihr, beeindruckend! :D Ich wünsche euch weiterhin alles Gute. Elli

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