Von Goris -> Tbilisi 29.10.2022 bis 08.12.2022
Der sehr
freundliche und hilfsbereite Besitzer des Yolyans Hotel in Goris organisiert
für uns einen Transport mit zwei Autos bis nach Ararat. Die Räder und das
Gepäck fahren mit anderen Waren in einem Mercedes Sprinter und wir mit einem PW
hinterher. Wie schnell das geht! Wir kommen kaum nach mit gucken. So mühelos
bewältigt man Höhenmeter!
Um nicht gleich wieder in einer Unterkunft (Yerevan) zu landen, fahren wir eine
Schleife via Garni zum Höhlenkloster Geghard. Unterkunft deshalb, weil es in
Armenien und auch in Georgien kaum kommerzielle Campingplätze gibt, die uns die
Sicherheit böten, unser Zelt mit Ausrüstung unbeaufsichtigt zurückzulassen.
In Yerevan bleiben wir drei Nächte und schauen uns das Zentrum der
überschaubaren Metropole an. Katja besucht auch den „Memorial Hill“ mit dem "Genozid-Museum".
Anschliessend fahren wir westwärts, um dann, bis Gjumri, der türkischen Grenze, welche
schon seit 30 Jahren geschlossen ist, zu folgen. Von da sind es noch knapp 50km
und einige Höhenmeter, bis wir wieder in Georgien sind. Für die knapp 200km bis
nach Tiflis (Tbilisi) brauchen wir geschlagene 6 Tage. Einerseits sind die Tage
jetzt schon relativ kurz, andererseits spielt das Wetter nicht immer mit: Nach
Tsalka fahren wir nur ca. 6km, weil es wegen des böigen Seitenwindes sehr
gefährlich ist zu fahren, und kurz vor Tbilisi verbringen wir einen Tag mehr
oder weniger im Zelt, weil es zeitweise regnet und der Nebel sehr dicht ist. Am
ersten Abend, kurz vor dem Einschlafen (ca. 21:30), hören wir auf der
kurvenreichen Strasse ein Auto sehr „sportlich“ sich nähern. Wir denken uns:
„wenn das nur gut kommt!“… in der letzten Kurve hören wir den Motor wieder
mächtig aufheulen. Und dann ist es eben nicht gut gekommen: Noch in der
Beschleunigungsphase kracht und knackt es ca. 300m (Luftlinie) von uns
entfernt, dann ist kurz Ruhe. Wir hören Leute vor Schmerzen schreien und
stöhnen. Zum Glück halten die kommenden Autos sofort an und helfen. Was uns
erstaunt: es kamen weder Ambulanz noch Polizei. Der ganze folgende neblige Morgen wurde
zur Bergung des Fahrzeugs gebraucht. Tags darauf, vor unserer Weiterfahrt,
besucht Katja die Unfallstelle und sieht den arg ramponierten Baum, sowie
übriggebliebene Trümmerteile des Unfallwagens.
In Tbilisi finden wir relativ schnell eine passende Unterkunft. Die folgenden Tage
besichtigen wir ausgiebig die schöne, interessante und vielseitige Stadt. Auch
kümmern wir uns um den Erhalt unseres Päckchens, welches Christians Bruder vor
15 Tagen gesendet hat und nun schon 7 Tage auf Abholung wartet. Da man in
Georgien für das Empfangen eines Pakets eine Steuernummer braucht, lassen wir
es an die „Warmshowers“ Gastgeberin Mar senden. Es ergeben sich folgende
Probleme: Mar heisst laut Ausweis Mariami, es nennen sie aber alle Mar; auch
auf der Adresse unseres Pakets steht Mar. Die restlichen Angaben sowie die
Telefonnummer (auch auf der Adresse) stimmen aber. Die Georgische Post
verlangt, dass der Absender diesen Vornamen ändern lässt, was in der Schweiz
nach dem Versand nicht mehr möglich ist. Am Folgetag ist es dem georgischen
Zoll irgendwie möglich, den Vornamen zu korrigieren. Nächster Tag, nächstes
Problem: Um die Höhe der, nebst anderen Gebühren, fälligen 18%igen
Mehrwertsteuer zu errechnen, müssen für Pakete ab einem bestimmten Wert (unser
Paket ist je nach Wechselkurs mal über, mal unter dieser Grenze) Rechnungen
vorgelegt werden. Für einen Artikel haben wir nur einen Kassenzettel (keine
Rechnung), was nicht akzeptiert wird. Deshalb wird das Paket zurück an die
Zollstelle des Flughafens gesendet und geöffnet, um den Wert der Sendung zu bestimmen,
was bis zu 10 Arbeitstage dauern kann.
Es dauert aber nur 6 Tage und wir staunen nicht schlecht, als wir den
geschätzten Wert sehen: es ist nur ca. ein Drittel des effektiven Werts. Die
eingereichten Rechnungen wurden nicht beachtet. Auch erfahren wir, dass es
keine bestimmte Grenze gibt, ab der Rechnungen/Expertise nötig sind. - Wir
bezahlen die, auf der Schätzung basierende, Mehrwertsteuer auf einer Bank ein
(kann nicht auf der Post bezahlt werden), gehen mit den erhaltenen
Bankquittungen auf die Post zurück und können nach dem Akzeptieren der
Quittungen das Paket in Empfang nehmen. Insgesamt waren vier Postbesuche nötig, und wir verbrachten ca. 12 Stunden in der Poststelle. Ende gut, alles gut? Leider nein! Beim
Öffnen fällt sofort auf, dass anstelle von 8 Paar Bremsbelägen 8 Bremsscheiben gesendet
wurden. So ein Mist!
In der Wartezeit tun wir, wie der Name sagt, die Velos warten, aber machen auch
einen Ausflug mit einem Tourenanbieter in die
„Kacheti“ Region, die für Weinanbau bekannt ist. - Katja nutzt die zunehmend winterlichen Temperaturen für Besuche im nahen Schwefelbad. In diesem Bad gibt es keine privaten Badezimmer. Man badet nackt, geschlechtergetrennt mit anderen Gästen. Dafür kostet es ohne Zeitlimit nur 1.65€. - Christian kann
neue Veloschuhe kaufen, die Suche nach stabileren Tarp-Stangen bleibt leider
erfolglos. Im Allgemeinen ist es auch in Tbilisi relativ schwer, Fahrrad- und
Campingzubehör zu erwerben. – Katja besucht mit der Besitzerin unserer
Unterkunft, sie heisst auch Katja, ein, von der Deutschen Botschaft organisiertes Adventskonzert des einheimischen Jugendchors "Tutarchela", während Christian erkältet „zu Hause“ bleibt.
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Eine weitere Höhlenstadt: in der Nähe von Goris
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Kloster Khor Virap vor den beiden Ararat-Bergen, die nicht mehr in Armenien, sondern in der Türkei stehen
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Kohl und Pfirsich Mischkultur. Im Hintergrund: der Grosse Ararat
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Es ist deutlich zu sehen wo mehr Wasser verfügbar ist. In der Nähe von Garni
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Die Synphonie der Steine...
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... bei Garni...
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...Hier von oben.
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Griechisch-Römischer Tempel in Garni, erbaut um Christi Geburt
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Kloster Geghard am Ende des Azat-Tals
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Hier geht es ans Eingemachte
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Die blaue Moschee in Yerevan
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Das alte Yerevan: Stadteil Konde
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Die sog. Kaskaden in Yerevan. Das Bauamt hat seine Hausaufgaben gemacht: sämtliche öffentlichen Brunnen sind leer und das Wasser ist abgestellt
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Platz der Republik
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Wir suchten lange nach einer Bildunterschrift: Kommentar von Katja: Die gibt's ja letztendlich noch viel hier
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Auf dem Memorial Hill
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Wir hatten ein 2er Zimmer im "Hostel 4 Friends" in Yerevan
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Der Ursprung der armenisch apostolischen Kirche ist in Etschmiadsin zu finden
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Dieses "Fat-Bike" ist auch gut beladen
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In der Gegend um Armavir werden viele Aprikosen (Bäume im Hintergrund) kultiviert
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Nicht nur zum Beten: Picknickhalt bei Vanand
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Erst wenn der Stapel der Heu-/Strohballen höher als das Wohnhaus und der getrocknete Kuhdung mindestens ein Drittel so hoch ist, ist man für den Winter gerüstet |
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In diesem Laden in Karakert wird Katja der ganze Einkauf geschenkt und...
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...obendrauf gibts noch einen Sack Äpfel und Trinkwasser.
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Die "Autobahn" bei Isahakyan wird nicht...
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...nur von Fahrzeugen benutzt |
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Auf dem Friedhof kurz vor Gjumri |
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Zwischen Keti und Arpeni
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Am Vorabend hat es stark gewindet, darum haben wir nur das kleine Tarp verwendet. Am Morgen ist es -7°C kalt.
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Letzte Möglichkeit unsere armenischen Dram auszugeben. Vor der Grenze zu Georgien in Bavra.
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Der Paravani-See ist auf 2100müM und wir schon wieder in Georgien
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Trottet gutmütig der Schafherde und deren Hirten hinterher
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Nach dem Wartetag vor Tiflis passt das Wetter wieder
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Dies ist nur ein kleiner Teil des Kuchens Tiflis
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Der Kura- Fluss und die Sameba Kathedrale in Tiflis
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Uns erstaunt die schlechte Verfassung vieler Gebäude. Nicht selten werden Trottoirs gesperrt, weil Einsturzgefahr besteht
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Blick von der Metechi Kirche zur Festung Nariquala
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Für uns ist dieser Platz das Zentrum von Tbilisi (Tiflis)
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Die unterirdischen Schwefelbäder
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Blick von der Festung
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Die Sameba Kathedrale ist Georgiens grösste Kirche
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Dieser Turm ist eine Mischung aus "Zytglogge" in Bern und dem schiefen Turm von Pisa
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Ajarian Katschapuri ist Brotteig mit Ei, Sauerrahm und Käsefüllung
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Khinkali ist das georgische Ravioli. Es gibt sie mit den verschiedensten Füllungen
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Das Orbeliani Schwefelbad. Ein Badezimmer für eine Stunde kostet ab 25€ |
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Einer der Gegensätze in Tbilisi
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In der Fussgängerzone im Stadtteil Marjanishvili
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Typisch sind die verglasten Balkone und der oft schlechte Zustand der Häuser
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Im Backofen kleben die Teiglinge/Brote an der heissen Wand und werden mit dem Haken und einem Spachtel entnommen.
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Die Bodbe Klosterkirche mit dem, für hiesige Verhältnisse, speziellen Glockenturm
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Die Fahrzeuge koreanischer Besucher des Bodbe Klosters
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Auf einem Weingut in Tokhliauri wird unserer Gruppe die Herstellung der verschiedenen Weine erklärt, bevor sie degustiert werden können
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Tbilisi
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Da hinten, diese Sorte haben wir noch nicht: Russisches Konfekt
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Auf dem grössten Markt von Tiflis, in der Nähe des Hauptbahnhofs.
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Vor unserer Zimmertüre warten die Räder auf Wartung
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Das Paket konnte aus den Fängen der georgischen Post befreit werden
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Die Unterkunftsbesitzerin Katja (rötlichbraune Haare) mit ihrer Schwester, laden uns zu einem Kaffee in die gemütliche Gemeinschaftsküche der Unterkunft
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Die beiden Katjas besuchen das Adventskonzert: der Chor
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