Von Tbilisi -> Istanbul 09.12.2022 bis 05.02.2023

Von Tbilisi  -> Istanbul  09.12.2022 bis 05.02.2023

Wir wissen nicht so recht wie weiter. Nach Osten ist uns der Weg versperrt: Aserbaidschans Landesgrenzen sind nach wie vor geschlossen, via Russland fehlt uns das Visum und ist politisch fragwürdig, und im Iran gibt es derzeit viele Proteste gegen das Regime. Da Deutschland Sanktionen gegen Iran verhängt hat (wegen der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste), kann es vorkommen, dass deutsche Staatsbürger willkürlich verhaftet und festgehalten werden. Also scheidet dieser Weg auch aus. Es gibt für uns folgende Optionen: entweder mit Bus oder Fahrrad über die hoch gelegenen Regionen von Anatolien (sehr kalt und Schnee) in Richtung Antalya, oder mit einer Schwarzmeerfähre von Batumi nach Varna, oder mit dem Rad entlang der türkischen Schwarzmeerküste westwärts. Wir entscheiden uns für die letzte Variante.
Wegen eines Navigationsfehlers radeln wir viel weiter als beabsichtigt auf der Autobahn aus Tiflis heraus. Auf zum Teil bekannten Wegen fahren wir wieder nach Batumi, von wo aus wir der Küste folgen. Sehr oft gibt es keine andere als die gut ausgebaute vierspurige (2+2) Strasse mit breitem Seitenstreifen, auf dem wir recht sicher radeln können. Vor Trabzon campieren wir einmal in einem Fischerhafen und einmal in einer Parkanlage. Am 23. und 24.12.22 lassen wir es uns gut gehen, und wir übernachten im „Berlin Suite Hotel“, wo wir sehr freundlich empfangen und einquartiert werden und zweimal das reichhaltige Frühstücksbuffet plündern können.
Den Weihnachtsabend verbringen wir bei noch gutem Wetter wieder in einem Fischerhafen und entzünden zur Feier des Tages ein kleines Feuerchen.
Am 26. ist es bei ca. 12°C eher regnerisch. Nach einem sehr schönen 27.12 erreichen wir den „Yali-Kamp“-Camping. Der Besitzer ist vor Ort und erlaubt uns im, mit einem Holzofen heizbaren, Restaurant-Zelt zu pennen. Da der 28.12. uns mit usseligem Wetter begrüsst, verlängern wir unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht. Tags darauf ist es wieder schön und wir somit wieder unterwegs. Die östlich von Samsun liegende Landzunge taufen wir „Haselnuss-Delta“. Es ist flach, ist von Bewässerungskanälen durchzogen, und es werden Haselnüsse, soweit das Auge reicht, angebaut. Am 31.12.22 erreichen wir Samsun, die grösste türkische Stadt am Schwarzen Meer, wo wir uns einmal mehr für zwei Nächte ein Hotel mit Frühstücksbuffet gönnen.
Im neuen Jahr geht es weiter auf der weiterhin relativ flachen Strasse bis nach Gerze. Dann ist fertig lustig! Bis Istanbul gibt es fast nur noch hoch oder runter und dies oft ziemlich bis saumässig steil. Bei so vielen steilen Höhenmetern und den kurzen Tagen ist unsere Tagesleistung oft bloss um die 30 km. So erreichen wir am Freitag, 06.01.23, Ayancik, wo wir uns wegen des angesagten schlechten Wochenendwetters im einfachen Hotel Sarioglu für ca. 15€/Nacht einquartieren. Der herzensgute Besitzer Oktay, der ein wenig deutsch spricht, lädt uns für Samstagmittag zu sich nach Hause zum Essen ein. Er bietet uns an, uns, bei ihm im Dorf, weiter auszuruhen und seine Gäste zu sein. – Da Katjas eine grosse Zehe sich entzündet hat und zunehmend schmerzt, suchen wir das örtliche Krankenhaus auf. Nach Bezahlung von 180 TL (Türkische Lira) = 9€ empfiehlt der untersuchende Arzt, den eingewachsenen Nagel teilzuentfernen. Um Kosten zu sparen („Ihr seid schliesslich unsere Gäste“) macht er dies gleich selbst; somit fällt die Operation auch noch unter die 180 TL. Er verordnet ein Antibiotikum, Schmerzmittel und Material für 3 Tage Verbandswechsel und Ruhe. Dadurch verlängert sich der Aufenthalt im „Sarioglu“. Oktay nimmt grossen Anteil, schenkt uns eine Nacht und für 2 weitere gibt es einen Preisnachlass. Wir haben mit Oktay eine gute Zeit, trinken oft Tee mit ihm und laden ihn auch mal zu Kaffee und Kuchen in eine Pastanesi ein. Zum Abschied am Freitag, dem 13., meint Oktay: „Das Leben muss auch ohne euch weiter gehen“. So herzlich!
Auf der meist ruhigen Strasse mit schönen Ausblicken in Buchten und entlang der Küste, geht es bei gutem Wetter täglich voran. Wir machen jeweils einen Tag halt in Amasra, Akçakoca und
Şile. Die letzte Nacht vor Istanbul zelten wir auf einem Hügel mit Aussicht über den Bosporus und das Lichtermeer der Grossstadt. Die erste Nacht in Istanbul verbringen wir in einer Unterkunft, die weiteren beim „Warmshowers“ Gastgeber Murat, einem jungen Radrennfahrer und Englischlehrer.  Während es draussen um die 3°C kalt ist und der stürmische Wind Regen vor sich her bläst, können wir in seiner warmen Stube diesen Blog schreiben. Vielen Dank an Murat für seine Gastfreundschaft!

 

 

Oh Zahnenbaum, oh Zahnenbaum, wie schön... Beim Zahnarzt in Tbilisi

Abendessen zubereiten jetzt wieder öfters am wärmenden Feuer

Es weihnachtet sehr.

Frühstück bereiten im Windschatten

Unsere Übernachtungsplätze sind nicht immer romantisch

In Armenien, wie in Georgien, werden die Haushalte von oberirdisch verlegten Leitungen mit Gas versorgt

Bei der heissen Schwefelquelle bei Vani treffen wir eine Österreicherin und einen US-Amerikaner

Wer hoch hinaus will braucht eine Bambusleiter

Hier braucht es keine Bambusleiter. In Batumi

Kein Bänkli für alte Leute

Trabzon

Das alte Hafenviertel muss Platz machen für neues

"Von jedem zwei Stück bitte"

"Balik" aus dem Schwarzen Meer

Der allgegenwärtige Aslan, freundlich, hilfsbereit und sprachgewandt

In Tirebolu

Im Restaurant-Zelt auf dem Yali-Kamp

Okçulu Moschee

Haselsträucher, Haselsträucher und Haselsträucher

In Anatolien gabs Döner immer ohne Saucen, entlang des Schwarzen Meers geht es saftiger

In Samsun, ohne g am Schluss

Die ruhige Strasse

Bei Oktay und Bahar zun "Zmittag" ...

...in ihrem schönen Haus in Büyükdüz

"Empfangshalle" des Hotels Sarioglu

Bei Denizkonak...

...eine Stunde später

Camp bei einem Gebetshaus

Vor Yenice

Blick zurück: Hisarköy

Blick auf Amasra

Heiss Eingefülltes (Eingewecktes) in Pet- Behälter

In Amasra

Neben dem Betonwerk in Filyos

In Açankoca

Der Köhler hat noch was vor

Das Wahrzeichen von Şile

In Şile

Bosporus Fähre...

...Grenze zwischen Asien und Europa

Frisch frisiert vor...

...einem perfekten Cappuccino.

 

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